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By Andreas Busch

Das challenge der Inflation nimmt heute in den westlichen Industrie­ ländern nicht mehr den gleichen Rangplatz ein wie noch vor zwanzig Jahren. Dennoch erscheint mir die wissenschaftliche Beschäftigung mit Inflation und Preisstabilität nicht obsolet, das challenge nicht gelöst, wie bisweilen vorschnell zu hören ist. Ein Blick in die mit Transforma­ tionsproblemen kämpfenden Länder Mittel- und Osteuropas oder in die Marktwirtschaften der Dritten Welt zeigt, daß dort hohe Inflations­ raten immer noch auf der Tagesordnung stehen und ökonomische wie politische Probleme verursachen. Dieses Buch soll dazu beitragen, den Blick neben den ökonomischen auch auf die politischen Faktoren zu lenken, die einen Einfluß auf die Neigung eines Landes zu Inflation oder Preisstabilität ausüben. Eine Politik, die auf Dauer Preisstabilität gewährleisten will, wird sie berücksichtigen müssen. Deshalb sind diese Faktoren nicht zuletzt für die europäischen Länder von Inter­ esse, die sich anschicken, bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine Wäh­ rungsunion zu bilden. Dieses Buch ist die geringfügig geänderte Fassung meiner Disserta­ tion, die im Sommersemester 1994 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Heidelberg angenommen wurde. Während der Arbeit an diesem Projekt habe ich von vielen Seiten fachliche und menschliche Unterstützung erfahren, für die ich mich herzlich bedan­ ken möchte - ohne damit freilich einen der Genannten für verbliebene Fehler verantwortlich machen zu wollen. An erster Stelle sind hier meine beiden Doktorväter zu nennen: Prof. Dr. Manfred G. Schmidt und Prof. Dr. Klaus von Beyme.

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1923 erreichte Deutschland einen Punkt, an dem die Steuereinziehung mehr kostete als sie einbrachte (Aldcroft 1978: 156). Die Folge war eine Deckung der Staatsausgaben durch Notenbankkredite, was wiederum die Inflation anheizte. Insgesamt ist also der Schluß zu ziehen, daß es sich um eine extrem kurzsichtige Politik handelte, die sich selbst die Grundlage ihres Handeins entzog. Eine Stabilisierung und Neuordnung der Staatsfinanzen war letztlich unausweichlich. Zudem hatte die Hyperinflation neben allen sozialen Folgen mittelfristig auch extrem negative ökonomische Folgen (Aldcroft 1978: 169).

Auf seinen Datensatz zurückgreifenden Untersuchungen von Alesina [1989], Alesina und Roubini [1990] sowie Suzuki [1993]), doch muß man hier kritisieren, daß eine solche Kategorisierung eigentlich nur den angelsächsischen Zwei-Parteien-Systemen mit säkularisierter politischer Kultur gerecht wird. B. ) vornimmt. Cameron hat auch an anderer Stelle (1984: 159) darauf hingewiesen, daß Kirschen et al. (1964) in ihrem erwähnten Werk eine Unterscheidung in drei Parteigruppen und keineswegs nur in "Links" und "Rechts" vorschlugen.

Dies hatte schwerwiegende Folgen für die Erspamis- und Vermögenslage der Bevölkerung. Bereits zu Beginn des Jahres 1923 war der Wert der Mark auf 0,0004% ihres Wertes von 1913 gesunken, und eine Vorkriegs-Anleihe von 10000 Mark war lediglich noch 4 Goldmark wert (Borchardt 1982a: 156). Diese traumatische Erfahrung sowie die daraus resultierende Verarmung der Mittelschicht (noch verstärkt durch die ökonomische Depression der späten zwanziger Jahre) ist oft mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht worden.

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