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By Peter Bendixen

Ethik ist ein sehr altes Thema. Doch die Verbindung mit der Wirtschaft ist noch frisch und unausgereift. Es gibt reale Gründe für die Aktualität dieser Fragestellung, und zugleich gibt es Zweifel, ob wir – namentlich die Ökonomen – die richtigen Ansätze zur Wirtschaftsethik gefunden haben. Zu viele Experten haben sich in ihrem eigenen Fachdenken eingeigelt und weisen Gedanken, die neue Wege auftun wollen, ihre stachelige Seite. Meine Grundthese in dieser Schrift lautet: Die Ethik des praktischen Wirtschaftens muss nicht erst erfunden werden, sondern kann als Lehre von der moralischen Kraft aus den elementaren Komponenten des praktischen Wirtschaftens herausdestilliert und zur Sprache gebracht werden.

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Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer ebook documents mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen.

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Die religiöse Gottesbindung des Menschen hat ein historisch anhaltendes, ungebrochenes Kulturverständnis von der Gestaltungsmacht des Menschen mit sich gebracht, das für die Welt von heute – eigentlich schon für die Welt von gestern – nicht mehr passt und die Erkenntnis der wahren Rolle des Menschen in der irdischen Biosphäre behindert. Das alte Kulturverständnis muss durchbrochen werden, gerade auch zur pragmatischen Beurteilung des heutigen Wirtschaftslebens, seiner Entwicklungspotentiale und seiner Gefährdungen.

Jede andere Erklärung hätte dieses Band zerrissen. Die vermeintliche Göttlichkeit oder Gottähnlichkeit des Menschen hat ihn, das müssen wir heute bekennen, an den Rand des existenziellen ökologischen Abgrunds auf dem Planeten gebracht. 1 Bestimmung eines leistungsfähigen Kulturbegriffs 35 vollständig zertrampelt. Der oft zitierte Satz aus dem Alten Testament „Macht Euch die Erde untertan“ mag eine Fehlinterpretation oder eine fehlerhafte Übersetzung durch Luther sein. Er skizziert jedoch nach wie vor eine verbreitete Einstellung über die Rolle des Menschen gegenüber der Natur (Bendixen 2012a).

Antonio R. Damasio hat mit seinem Widerspruch gegen René Descartes völlig Recht, wenn er in Anspielung an dessen berühmtes Prinzip cogito ergo sum in einem seiner Bücher das Prinzip entgegenstellt: Ich fühle, also bin ich (Damasio 2002). Und diese Bestimmung hat weitreichende Folgen für den Kulturbegriff – im Übrigen auch für den Kunstbegriff 2 – und für die Begriffe „Wirtschaft“ und „Wirtschaften“. Denn Kultur, so wie sie hier verstanden wird, ist eine auf dem Denkvermögen beruhende Form des Ordnens, nicht des Versenkens von emotionalen Regungen, und gehört mit dieser Komponente in die gesamte Praxis des 2 Auf den Kunstbegriff kann ich in dieser Abhandlung nicht eingehen.

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