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By Eugen Bleuler (auth.)

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Die Ohnmacht bei der Geburt vom gerichtsärztlichen Standpunkt: Eine Abhandlung für Aerzte und praktische Juristen

Dnter allen Verbrechen, welche das Strafgesetzbuch kennt, ist das furchtbaTste del' Mord, die planmassige, uberlegte VeT nichtung eines Menschenlebens; zugleich aber ist der Marder von allen VeTbTechern derjenige, welcher am wenigsten und kaum jemals Anspruch auf das Mitgefuhl seiner Nebenmenschen er heben darf.

Technische Operationen in der Orthopädie (Orthokinetik)

Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer booklet documents mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen.

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Eine verheiratete Frau möchte sich an ihre Ehe anpassen und verdrängt die frühere Liebe zu einem andern und die Abneigung gegen den Ehemann; die unterdrückten Gefühle können sich aber ohne ihren Willen in Frigidität oder Vaginismus oder in einer gehässigen Streitsucht dem Ehemann gegenüber geltend machen. Man spricht in der Psychopathologie von einfachen Entwicklungen, wenn die prägenden Erfahrungen dauernd dem Bewußtsein als Stachel gegenwärtig bleiben (z. B. eine uneheliche Mutterschaft), und von neurotischen Entwicklungen, wenn die ungünstigen Einflüsse von ins Unbewußte verdrängten affektgeladenen Vorstellungen ausgehen.

Nur in der ersten Zeit nach ihrem Auftreten lassen sich die vorprogrammierten Verhaltens-Reaktionen gewöhnlichen Reflexen vergleichen. Nur in der ersten Zeit treten sie bei jedem gesunden Kind in ähnlicher Art auf, sind sie unpersönlich und artspezifisch. Zu Beginn lassen sie sich durch bloße Attrappen ebenso gut wie durch das adäquate Verhalten der Bezugsperson auslösen. Gerade diese Erfahrung schafft den Eindruck, das Verhalten des Kindes laufe "automatisch" ab, habe nichts "Menschliches" an sich.

Das emotionelle Verhalten, die Entwicklung und die körperlichen Funktionen des Säuglings ändern sich, wenn plötzlich jemand anderer anstelle der Mutter die Pflege übernehmen muß oder wenn sich das Verhalten der Mutter ändert, weil sie selbst gedrückt oder krank wird. Unter solchen Umständen kann die Entwicklung stille stehen oder krankhaft werden. Man darf aber die Fähigkeit des gesund veranlagten Kindes, einmalige Erschütterungen zu überwinden, nicht unterschätzen. So ist die Behauptung völlig falsch, daß sich ein Kind, das in frühem Alter die Mutter verliert, nunmehr unter allen Umständen im Sinne einer Psychopathie oder gar einer späteren Psychose krankhaft entwickeln müßte.

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