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By Hans-Wilfrid Wedler

Die Theorie von der neurogenen Entstehung bestimmter innerer Erkrankungen ist an sich alt. Beobachtungen am Krankenbett, Sektionstisch und Tier experimente legten bereits vor tiber a hundred J ahren die ersten exakteren Erfahrungen hierzu fest. Seither ist diese Frage fUr die Klinik nie mehr ganz aus dem Gesichts kreis der Pathogenese innerer Erkrankungen geschwunden, wenngleich ihr in einzelnen Zeitlauften eine sehr verschiedene Bedeutung beigemessen wurde. Die Fortschritte der Organpathologie lie13en sie zeitweilig stark zuriicktreten. Gegen wartig befinden wir uns - bezeichnenderweise gerade in Deutschland - in einer part der Entwicklung, wo diese Zusammenhange wieder im Brennpunkt des klinischen Interesses stehen. Wahrend die Untersuchungen und Lehren RICKERS und SPERANSKYS mehr die allgemeine Bedeutung des Nervensystems fUr die Ablaufe bestimmter biologischer Reaktionen in den Vordergrund stellten, ent wickelte sich daneben auf eine jahrzehntelange Experimentalarbeit bezugnehmend eine klinische Lehre von der Neuralpathologie neuer Pragung, die neben diesen allgemeinen Gesichtspunkten die Prinzipien der Lokalisation und der Zentren autonomie einschlie13t. In ihrer reinsten Pragung treffen wir sie in der VEIL-u. STuRMschen Theorie von der Diencephalose an. Ahnlich wie die motorischen, sensiblen und sensorischen Funktionen des N ervensystems werden hier die Leistungen des vegetativen structures bestimmten zentralen, vor allem im Dience phalon gelegenen Reprasentationsstellen - im Idealfall umschriebenen Zell anhaufungen - zugeordnet und deren organische oder funktionelle Starung ursachlich fUr eine Reihe innerer Erkrankungen verantwortlich gemacht. Diese Zentren sollen als die iibergeordneten autonomen Regulatoren die periphere Organkrankheit in Gang setzen.

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Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer publication records mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen.

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Nur einmal wurde verzeichnet, daB der linke Arm sich beim Armhalteversuch tiefer einstelle. Sechs Monate nach der Verletzung waren keine abnormen somatischen oder psychischen Befunde auf neurologischem Fachgebiet zu erheben. Das linke Auge war infolge Durchschusses mit Opticusatrophie und NetzhautablOsung erblindet. Kasuistik (Fall 9). 29 Encephalogramm: Vorderhorn links etwas erweitert. Geringe Ausweitung des 3. Ventrikels, in dessen rechter Vorderwand der Stecksplitter liegt (s. Abb. 9a und 9b).

Kein operativer Eingriff. Keine Wundkomplikationen. Neurologische Verletzungsfolgen: Verwundung als Schlag gespiirt. Noch 150 m gelaufen. Selbst wegen Blutung Verband angelegt. Einmal Erbrechen. Spater 1/2 Std bewuBtlos. 4 Tage voIIig blind. Dann schnelle AufheIIung des Gesiehtes. Keine Lahmungen. Starke Kopfschmerzen. 4 Wochen Sprach- und Schreibstorung. 6 Wochen nach der Verletzung noch zeitweilig starkere Kopfschmerzen, Biickschwindel, Flimmern vor den Augen, erhohte Erregbarkeit und VergeBlichkeit.

Bauchorgane o. B. Genitale: Feste, aber etwas kleine Hoden. Urin o. B. Leichte Neigung zu emDtioneller Gesichtsrote. Kurzer roter Dermographismus. MaBige respiratorische Arrhythmie. Keine SchweiB- oder Hauttalgvermehrung. Ruhiges, gesetztes Verhalten. Kein Tremor. 26 Kasuistik (Fall 8). Angaben: Appetit und Verdauungsorgane waren immer in Ordnung. Das Ausgangsgewicht wurde wieder erreicht. Nie vermehrter Durst oder Polyurie. Schlaf gut. Keine vasomotorischen Beschwerden. Potenz o. B. Alkoholtoleranz nicht erprobt.

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