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By Berno Hoffmann
Die Frage nach dem Unterschied zwischen Mann und Frau und seinen Ursa chen muss neu beantwortet werden. Die gegebenen Beschreibungen des Ge schlechtsunterschiedes machen wutend, das gesellschaftliche Mannlichkeits und Weiblichkeitsbildes ist ein Argernis; es spottet jedweder Lebenserfahrung und ist ohne empirische Evidenz und Relevanz. Ziel der Untersuchung ist da her, eine kritische Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation zu ent wickeln und das falsche Geschlechterbewusstsein abzuschaffen. Der gesell schaftliche Umgang mit der Geschlechterfrage ist zu verandern und die Ge schlechterpadagogik uber die gesellschaftlichen Voraussetzungen der Ge schlechtererziehung aufzuklaren. Mit mehr Bescheidenheit formuliert: Ich mochte versuchen, unsere Annahme uber den sozialisierten Geschlechtsunter schied zu verbessern, weil unser Wissen daruber, wie demeanour und Frauen werden, nicht ausreicht. Es ist dringend geboten, die Suche nach dem Unter schied zwischen den Geschlechtern zu intensivieren und geschlechtsspezifi sche Sozialisation zu einem zentralen Forschungsgegenstand zu machen; da mit die Demokratisierung des Geschlechterverhaltnisses voranschreitet und il legitime Fremdbestimmung bei der alltaglichen Artikulation von Mannlich keit und Weiblichkeit vermindert wird. Wer seine Unzufriedenheit mit der geschlechtsspezifischen Sozialisati onsforschung artikuliert, halt sich zur Zeit in guter Gesellschaft auf und kann sich allgemeiner Zustimmung sicher sein. Indes misplaced Verwunderung aus, wenn guy die Bestimmung des Unterschiedes zwischen den Geschlechtern zum Forschungsprogramm macht. Die Meinungsfuhrerschaft haben namlich dieje nigen ubernommen, die das Ende der geschlechtsspezifischen Sozialisations forschung verkunden. Beispielhaft sei Yvonne Schutze zitiert, die unter der programmatischen Uberschrift "Geschlechtsrolle
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Deshalb vertritt sie die These, daß "eine zureichende Theorie des weiblichen Sozialcharakters" (a. a. , S. ). Zwar ist diese These von Hagemann-White zutreffend. Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß ihre Kritik nachhaltig irritiert. Denn Bilden wie Scheu beziehen sich explizit auf einen psychologischen Ansatz, der sich darauf konzentriert, die Genese psychischer Strukturen, sprich: die Herausbildung von Subjektivität, zu erklären. Kurz, es dürfte jeden Sozialisationstheoretiker verwundern, daß der Sozialisationstheorie unterstellt wird, sie thematisiere nicht die Subjektivität.
87). Leider wird nicht ausgetUhrt, was alles datUr spricht. Und mit Parsons und Habermas im Hinterkopf fällt auf, daß die Ausgangslage auch als gleich interpretiert werden kann, weil ja von beiden Geschlechtern das Geschlechtsrollensystem erlernt, angeeignet, übernommen werden muß; beide müssen sich Geschlechtsidentität erarbeiten. Weiter im Text. Recht bald erkenne das noch bis zu diesem individuellen Entwicklungspunkt psychisch geschlechtslose Individuum, daß es entweder ein männliches oder ein weibliches Subjekt ist.
Korrekter gesprochen, die feministische geschlechtsspezifische Sozialisationsforschung fangt Mitte der achtziger Jahre an, das psychoanalytische Vokabular wiederzuentdecken. Denn vor der feministischen Offensive ist es das zentrale Konzept zur Explikation des psychologischen Parts von (geschlechtsspezifischer) Sozialisation. Von der Freudsche feministischen Sozialwissenschaft wird es allerdings, insbesondere die Konzeption der ödipalen Krise, vernichtend kritisiert (vgl. Mertens, 1991, S. 84, Tillmann, 1989, S.