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By Ulrich Krohs

Theorien in der Biologie dienen häufig der Beschreibung funktionaler Zusammenhänge. Die dabei verwendete Rede von Signalen und von Informationsverarbeitung scheint allerdings eher auf intentionales Handeln als auf gegebenenfalls molekulare Vorgänge zu passen und gälte als Begrifflichkeit physikalischer Theorien als inakzeptabel. Da diese Theorien aber in den Biowissenschaften Erklärungskraft haben, so ist unser Verständnis von ihnen offenbar unvollständig.

Ziel des vorliegenden Buches ist es, dieses Verständnis zu verbessern. Ausgehend vom aktuellen Stand der wissenschaftstheoretischen Diskussion werden biologische Funktionsbegriffe und die Struktur funktionaler Theorien rekonstruiert. So zeigt sich für das informationstheoretische Modell der Molekulargenetik, worin dessen Erklärungswert liegt.

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B. in Stoffwechselwegen, so wird auch das, was „mit einer Struktur passiert“, die Veränderungen, die eine Strukturr eingeht, häufig als Funktion dieser Strukturr bezeichnet: Konformationsänderungen von Proteinen (also sterische Veränderungen von Strukturen), chemische Modifikationen von Strukturen im Verlauf von Stoffwechselprozessen, Interaktionen von Strukturen, usw. Biologischer Forschungsgegenstand kann die Struktur beispielsweise eines Proteins als statische4 ebenso wie die Dynamik seiner Struktur sein, wobei diese Dynamik häufig als Funktion der Struktur bezeichnet wird.

In seiner Kritik des biowissenschaftlichen Gebrauchs informationstheoretischer Redeweise bezieht. Auch Rosenberg (1985: 225) zitiert eine Lehrbuchpassage, die eine solche Vermischung aufweist. Es ist anhand der Lehrtexte nicht zu ermitteln, ob diese Vermischung tatsächlich in der untersuchten Theorie vorliegt oder ein Ergebnis didaktischer Reduktion ist. Auch ein Hinweis darauf, die Biowissenschaftler selbst lernten doch im Studium nach diesen Darstellungen, kann nicht als Beleg für deren Verbindlichkeit gelten.

Einer Teilstruktur – des Rhodopsins für die Ausbildung der räumlichen Gesamtstruktur und für die Funktion dieses Proteins. Diese Rolle, so interpretieren die Autoren die Ergebnisse ihrer Experimente, ist eine rein strukturelle: Die Domäne spiele eine Rolle für das Erreichen und für die Aufrechterhaltung der Struktur des Proteins, sei aber für die Veränderungen während der Aktion des Proteins irrelevant. Hieran seien andere Domänen des Rhodopsins beteiligt. Bereits die Rede von der Rolle im Titel der Arbeit, „Role of …“, legt eine Verbindung zu Cummins’ Funktionsbegriff nahe.

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