Download Ökonomische Theorie der Sozialpolitik: Bernhard Kulp zum 65. by Guy Kirsch (auth.), Professor Dr. Eckhard Knappe, Professor PDF
By Guy Kirsch (auth.), Professor Dr. Eckhard Knappe, Professor Dr. Norbert Berthold (eds.)
Eine "ökonomische Theorie der Sozialpolitik" wurde bereits 1961 durch das gleichnamige Lehrbuch von Elisabeth Liefmann-Keil angemahnt und in den Grundlagen dargestellt. Bis heute wurden diese Ansätze einer wissenschaftlichen Fundierung der Sozialpolitik weiterentwickelt und ausgebaut. Der Sammelband liefert durch die Beiträge namhafter Autoren einen umfassenden Überblick über den Stand dieses Forschungsgebietes. Das Buch sollte eine Pflichtlektüre für jeden sein, der sich als Wissenschaftler mit sozialen Fragen der Wirtschaft und wirtschaftlichen Implikationen des "Sozialen" beschäftigt.
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Und wird damit unversehens zur Wertfrage und zur Forderung nach einem Wertewandel: Das bedeutet Übergang zu einer anderen Ontologie. Systemökonomik 45 Ordnungsethik Was zunächst als Problem einer relativ eng gezogenen regionalen Rationalität erschien, wächst sich so unversehens aber notwendig zum Ontologien wechsel aus. Das heißt, die Menschen müssen nicht nur einige Steuerungssysteme ändern, sondern sie müssen auch sich selbst und ihre Wertungen ändern. Das wird von vielen auch durchaus so gesehen, aber nicht gerne akzeptiert.
Das Einsteigen in Systemökonomik erfordert Um-Denken Wir stoßen hier auf das Phänomen, daß das Denken in Systemen nicht ohne ein Um-Denken möglich ist. Man spricht von Modellwechsel, von Paradigmenwechsel oder sogar (wie der Verfasser) von Rationalitätenund von Ontologienwechsel. Modellwechsel bringt die Schwierigkeit mit sich, daß einzelne Daten, die man bisher für unverrückbar anzusehen gewohnt war, zu Variablen werden. Einzelnes vom bestehenden Gewohnten muß neu überdacht werden. 36 Philipp Herder-Dorneich Paradigmenwechsel bedeutet, daß sehr viele, ja alle Daten zu Variablen werden können.
Dies ist immer dann sinnvoll, wenn man von einem einfachen Subjekt/Objekt-Modell ausgeht, bzw. ausgehen kann. In einem solchen Modell wird der Mensch als denkfähiges Wesen eingestellt, das sich Dingen als Objekten gegenübersieht, von ihnen Erkenntnisse aufnimmt, diese überdenkt, sich ein Bild macht und auf Grund dessen dann auf die Objekte hin handelt. Dabei werden Mensch, Denken und Objekte als unabhängig voneinander angesehen. So allerdings ist die Wirklichkeit höchst selten. Das Subjekt/ObjektModell erlaubt höchst selten Anwendungsmöglichkeit.